Stresstest nach Westfalen

Das letzte Wochenende haben wir dazu genutzt, unseren kleinen Horsti äußerlich auf die Tour vorzubereiten, um ihn dann frisch gestylt im Rallye-Look unter Realbedingungen im Einsatz zu testen. Mal vorweg genommen: Ein voller Erfolg mit leicht bitterem Nebengeschmack. Aber mal von Anfang...

Um es metaphorisch auszudrücken: Bei Horsti handelt es sich um einen gut gebauten, kraftvollen Typ mittleren Alters, mit reichlich Auslandserfahrung, vielen nicht mehr nachvollziehbaren, vermutlich aber wilden Ehen. Und augenscheinlich ist er in seinem Leben, körperlich starken Auseinandersetzungen nie aus dem Weg gegangen. So etwas hinterlässt natürlich Narben und Wunden. Als sorgenvolle Lebensabschnittsbegleiter haben wir ihn deshalb in die Reha geschickt. Leider ist sein Krankheitsbild etwas komplexer. Kein Arzt hat ihn bis dato ganz ausheilen können. Dennoch muss auch ein Patient ab und an wieder das richtige Leben spüren können. Und so holten wir ihn am Samstag morgen aus einer Autoklinik in Braunschweig ab, spendierten ihm ein pflegendes Vollbad, zogen ihm einen schicken Dress an und machten uns auf den Weg ins Wochenende.

Mit den offiziellen Aufklebern vom Tourveranstalter Superlative Adventure Club inklusive Startnummer sowie einigen Aufklebern unserer Sponsoren, des Charity Projekts und unserem eigenen Team-Logo ging in die heilige Halle von mm|messe-manufaktur in Braunschweig. Hier noch mal ein herzliches Dankeschön für die großzügige Spende und Unterstützung unseres Charity Projekts. Nach einiger Zeit Probekleben, haben wir dann Nägel mit Köpfen gemacht und uns dazu entschieden alle Aufkleber anzubringen.Das Ergebnis hat uns SEHR GUT gefallen.

 
Bilder: Team KREM nach dem Bekleben von Host bei mm|messe-manufaktur. © KREM


Dann sollte es auch schon losgehen. Ziel: Dortmund. Vorfreude groß, Zimmer gebucht, Aussicht auf ein Treffen mit zwei alten Freunden, die man schon laaange nicht mehr gesehen hat. Runter vom Hof und dann... Horsti bockt. Wie immer, wenn er vorher warm gefahren ist und etwas länger steht. Dann hat er erstmal keine Lust. Standgas ja, aber geht es über 1000 Umdrehungen nimmt er kein Gas mehr an und stottert ruckelnd vor sich hin. Das macht er leider eine Weile lang. Diesmal rund vier Kilometer bzw. 15 Minuten lang. Etwas Zureden hat scheinbar auch etwas gebracht, denn nach liebevollem Einflüstern beruhigender Worte (zugegebener Maße auch an uns selbst), tat er wieder wozu er geschaffen war. Und so ging es ganz entspannt rauf auf die A2 und in komfortablem Gleiten, vergleichbar dem majestätischen Gleitenflug des Condors hoch über den Spitzen der Anden, gen Westfalen.

Bei herrlichstem Sonnenschein erregte Horst dort viele sehnsuchtsvolle und bewundernde Blicke der örtlichen Bevölkerung. Wir gönnten ihm allerdings einen erholsamen langen Schlaf, gut gebettet in einer Tiefgarage nahe der BVB Zentrale am Westfalen-Stadion.

Und wir, Kai, Eddi und Möhre (Rainer, beim nächsten Mal musst Du dabei sein), trafen uns mit Steffen und Björn und tauchten bei super leckeren Speisen und Getränken im Strobels in  unsere gemeinsame Vergangenheit und machten gleich schon Pläne für die nahe (Startparty Hamburg) und mittlere Zukunft (Wandern in Schottland).

Gefühlt die tollste Location in ganz Dortmund: Strobels. © KREM

Früher Vormittag am Sonntag Abfahrt. Bürgerpflicht Europawahl. Da mussten wir auch wieder los. Nach kurzem Tankstop waren wir stolz auf Horsti. Er hatte sich mit 12,6 Litern/100km begnügt. Dann allerdings waren wir wieder sorgenvoller, denn sein altes Leiden setzte ein. Und diesmal mussten wir ihm eine 3/4 Stunde und 8 Km Zeit und Strecke geben bis er wieder zu normaler Stärke fand.

Zu Hause in Braunschweig gab es noch eine erfreuliche Überraschung, denn Horsti begnügte sich mit lediglich 11,44 Litern/100km. Stotternd und ruckelnd fuhren wir ihn auf seinen wohlverdienten Ruheplatz und verabschiedeten uns glücklich, mit hoffnungsvollem Blick auf das, was bald kommt.

Cheers, Möhre


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